Biographie

Josquin Capella wurde 1994 von Studenten der Schola Cantorum Basiliensis und Kölner Sängern gegründet. Inzwischen kommen die Mitglieder des Ensembles aus vielen Ländern Europas zu Konzert- und Aufnahmeprojekten zusammen. Der musikalische Schwerpunkt liegt seit Beginn bei den Meistern der Hochrenaissance des ausgehenden 15. und des 16. Jahrhunderts. Messen und Motetten von Dufay, Ockeghem, Josquin und Gombert gehören dabei ebenso zum Repertoire wie die reiche italienische oder auch deutsche Madrigalkunst. Die geistliche Musik der Renaissance ist in großen Teilen nur aus ihrem liturgischen Zusammenhang heraus verständlich. Es ist deshalb ein Anliegen des Ensembles, seine Programme für den jeweiligen Raum mit seiner Geschichte und Liturgie zu konzipieren. In den vergangenen Jahren sind eine Reihe von Rundfunkmitschnitten für den Westdeutschen Rundfunk und den Deutschlandfunk entstanden. Josquin Capella veröffentlichte Aufnahme mit den Lamentationen von Costanzo Festa und Ockeghems Requiem und im Mai 2006 eine CD mit deutschen und lateinischen Psalmvertonungen von Thomas Stoltzer. Die Kritiker loben durchweg die hohe Klangkultur des Ensembles. In Frankreich erhielt die Stoltzer CD den angesehenen diapason d’or. Josquin Capella wurde eingeladen zum Flandern-Festival nach Antwerpen und Gent, nach Fontevraud, Le Thoronet und zum Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd. Zuletzt entstanden als Produktionen des WDR eine Aufnahme mit geistlichen Werken der Capella Sistina von Jaques Arcadelt, die bei cpo erschienen ist, und eine weitere mit Werken von Ludwig Senfl. Eine Dokumentation des Konzertes der Engel im Aachener Dom erschien als DVD-Veröffentlichung des Domkapitel Aachen. Meinolf Brüser war bereits in seiner Jugend als Kirchenmusiker tätig. Er studierte dann zunächst Rechtswissenschaften in Köln und wirkte in dieser Zeit in verschiedenen Kölner Ensembles für alte Musik mit. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen schlossen sich ein Kirchenmusikstudium und ein Studium der alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis an. Dort besuchte er u.a. die Orgelklasse von Jean-Claude Zehnder und erhielt Dirigierunterricht bei Hans-Martin Linde. Im Anschluß hieran nahm er eine juristische Tätigkeit auf, die ihn nach Berlin führte. Dem Rheinland blieb er durch die von ihm 1996 gegründete Konzertreihe Rhein-Renaissance verbunden, die seither namhafte Interpreten der alten Musik in historische Räume des Rheinlandes führte. Er leitet die Josquin Capella und ist darüberhinaus auch als Dirigent barocker Oratorien hervorgetreten.